...aber mein halbes Leben dreht sich genau darum. Es ist mein täglich Brot und meine Leidenschaft.
Jedes Mal , wenn ich am Pult stehe, FoH oder Monitor mache, geht es in erster Linie darum das Beste aus den Gegebenheiten herauszuholen. Den Sound so weit zu optimieren, wie es die Physik es erlaubt.
Egal welche Art von Veranstaltung oder Musik, wie hoch die Gage oder wie groß die Crowd, wie gut die Band "anbietet", wie der Raum und die PA klingen, welche Steine auch im Weg liegen mögen - mein Ziel ist es selbstverständlich immer das Optimum herauszuholen. Dabei bin ich stets sehr selbstkritisch. Meine größte Motivation ist es, am Ende des Tages zufrieden mit meiner Arbeit zu sein und für den Künstler und das Publikum - für die Show - alles zu geben. Ein aktiver Part der Show zu werden und die Energie der Musik zu verstehen, um diese verstärkt transportieren zu können.
Der resultierende Sound bei einem Konzert ist immer eine Verkettung mehrerer Komponenten, auf die man als Soundmensch einen erheblichen Einfluss hat. Am Anfang steht eine „Vision“, die über die Planung der Technik , die Optimierung der Bandaufstellung und der Soundkorrektur an der Quelle weiter wächst. Über das virtuelle Erstellen eines Pultfiles und das Überdenken diverser Routingoptionen bis hin zu rudimentären Voreinstellungen. Bis der erste Fader bewegt wird, ist also schon viel Vorarbeit notwendig, bei der ich mich auf meine langjährige Erfahrung verlassen kann.
Die unbeeinflussbaren Bedingungen, wie den Raumklang, die Performance der Band oder schlechtes Equipment, erschweren manchmal das Arbeiten. Besonders dann geht es darum die richtigen Ideen zu haben und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Live steht hierfür im Vergleich zum Studio extrem wenig Zeit zur Verfügung. Vor allem auf Tour trifft man täglich auf neue Bedingungen und Herausforderungen.
Wie klingt die Band? Wie soll sie klingen und wie will ich sie klingen lassen? Wie traditionell muss eine Band gemischt werden? Wieviel Spielraum ist für eine freie Hand bei kreativem mischen gegeben?
Hierbei ist es extrem wichtig eine eigene Note zu entwickeln. Sie macht den Unterschied einen Mix lediglich zu verwalten oder wie ein Bandmitglied Einfluss auf die Musik zu nehmen. Eine Band dynamisch zu mischen bedeutet für mich vor Allem, Stimmungen zu erzeugen, wichtige Elemente der Musik situativ hervorzuheben und mit entsprechenden Effekten zu stützen. Dem Sound meinen Stempel aufzudrücken und so die Energie von der Bühne durch das Mischpult über die PA bis in die Crowd zu transportieren ist mein Anspruch.
Das alles verbindet dieser eine Begriff für mich, der mein persönlicher Mittelpunkt als Tontechniker ist: Klangoptimierung!